Übergänge
Übergänge gehören zum Leben
" Irgendwann steht jedes Kind von seinem ersten Übergang aus der Familie in die erste Bildungs-und Betreuungseinrichtung." (M.Plehn)
Der Begriff "Übergang" bezeichnet einen begrenzten Lebensabschnitt, in dem für den Mensch bedeutsame Veränderungen stattfinden. Durch eine erfolgreiche Bewältigung der Übergänge bekommt das Kind immer mehr Sicherheit und kann weitere neue Situationen leichter und souveräner meistern.
Laut Hessischem Bildungsplan (BP) heißt es: "Die erfolgreiche Bewältigung von Übergängen ist als Prozess zu verstehen, der von allen am Übergang Beteiligten gemeinsam und ko-konstruktiv zu leisten ist."
Deswegen ist für uns bei diesen wichtigen Prozessen (z.B.: Übergang Elternhaus-Kindergarten, Kindergarten-Schule) eine partnerschaftliche und intensive Zusammenarbeit mit den Kindern, Eltern und anderen Bildunsinstitutionen von größter Bedeutung.
Übergang von der Krippe in die Kita
Um einen reibungslosen Übergang eines Krippenkindes in die Kita zu ermöglichen, gestalten wir die Übergangsphase wie folgt:
Ungefähr drei Monate, bevor der Wechsel ansteht, gibt es einen telefonischen Kontakt zwischen den Krippenerzieherinnen und der aufzunehmenden Kitaerzieherin. Dabei erfolgt eine Terminabsprache, wann die Kitaerzieherin zu einem ca. einstündigen Besuch in die Krippe kommt, damit ein erster Kontakt hergestellt werden kann. Bei diesem Besuch kommt es uns darauf an, dass sich Kind und Kitaerzieherin kennenlernen und das Kind sieht, dass ihre Krippenerzieherin in einer netten Atmosphäre mit der "anderen Frau" spricht. So soll ein erstes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.
Circa zwei Wochen vor dem geplanten Wechsel begleitet die Krippenerzieherin das Kind für einen kurzen Gegenbesuch in die Kita. Ggf. wird auch schon mit dem Kitabus gefahren, da die beiden Krippen des Marktflecken Mengerskirchen in anderen Ortsteilen befinden, um auch diese Erfahrung einmal im Vorfeld üben zu können. Dieser Besuch dient vor allem dazu, mit einer vertrauten Person eine erste Kontaktaufnahme des Kindes zur Kita zu ermöglichen und sich mit den Räumlichkeiten und Personen vertraut zu machen.
Die Eltern machen mit den Gruppenerzieherinnen zwei Termine zum Schnuppern aus und begleiten ihr Kind ebenfalls an diesen Tagen für ca. eine Stunde in die Kita.
Alles Weitere wird dann so gehandhabt, wie beim Übergang Elternhaus - Kita beschrieben.
Übergang vom Elternhaus in die Kita
Mit dem Kindergarteneintritt beginnt für die Kinder und ihre Eltern ein neuer Lebensabschnitt. Meistens ist dies die erste bewusst erlebte Trennung, die sowohl für das Kind als auch für die Eltern eine neue Herausforderung und neue Erfahrung ist.
Jedes Kind hat andere Bedürfnisse und bringt andere Erfahrungen mit. Deswegen ist es uns wichtig den Übergang Elternhaus/Kindergarten für jedes einzelne Kind individuell wie möglich und in enger Absprache mit den Eltern zu gestalten.
Bevor das Kind unsere Kindertagesstätte besucht, werden mit den Eltern Gespräche geführt. Dabei werden wichtige Informationen über das Kind und das Gruppengeschehen ausgetauscht sowie die Gestaltung der Eingewöhnungszeit besprochen.
In der Eingewöhnungsphase spielen die Eltern für ihr Kind eine sehr wichtige Rolle. Sie können durch ihre ehrliches und entschiedenes Verhalten dem Kind das Gefühl der wachsenden Sicherheit und Vertrauens geben und somit die Eingewöhnung in die KiTa erleichtern. In dieser Zeit hat das Kind die Gelegenheit sich langsam an die Gruppe zu gewöhnen und eine positive, vertrauensvolle Beziehung zu seinen Erzieherinnen aufzubauen.
Da der Eingewöhnungsprozess individuell auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt wird, dürfen die Kinder mit den Eltern bereits vor dem KiTa-Eintritt an zwei Tagen in unsere Einrichtung "reinschnuppern", zusammen die neue Umgebung erkunden und behutsam eine gute Beziehung zu den Erzieherinnen aufbauen.
Später kommen die Kinder mit ihren Eltern in den ersten Tagen nur stundenweise in die KiTa. Wir möchten, dass sich die Kinder bei uns wohl fühlen und mit der neuen Situation nicht überfordert werden.
Übergang vom Kindergarten in die Schule
Auch beim Übergang vom Kindergarten in die Schule werden die Kinder weiter intensiv begleitet. Wir verstehen die Vorbereitung auf die Schule als einen Prozess, der bei uns nicht im letzten Kita-Jahr beginnt, sondern die ganze Kita-Zeit andauert. Jedoch im letzten Kindergartenjahr erwarten die Kinder voller Stolz und Neugier den Übergang vom Kindergarten in die Schule. Sie sind hochmotiviert und suchen besondere Herausforderungen.
Deswegen finden in unserer Einrichtungen für die Vorschulkinder spezielle Projekte statt, die Fähigkeiten und Fertigkeiten im Hinblick auf die Schule unterstützen. Dazu gehören: "Mediation", "Museumspädagogische Früherziehung" und einmal in der Woche ein "Vorschulvormittag."
Bei den Angeboten erweitern die Kinder ihre sozial-emotionalen und sprachlichen Kompetenzen, steigern die motorischen und kognitiven Fähigkeiten und fördern die Selbstständigkeit.
Den Übergang von dem Kindergarten in die Schule können wir nur in der engen Kooperation mit den Eltern und den Lehrerinnen und Lehrern der Grundschule erfolgreich gestalten.
Bereits im Herbst finden die ersten Besuche der LehrerInnen in unserer Einrichtung statt, bei denen die Kinder und Lehrer die Gelegenheit haben, sich gegenseitig kennenzulernen. Danach folgen detaillierte Eltern-Lehrer-Erziehergespräche, in denen die gesammelten Beobachtungen ausgetauscht werden. Im Rahmen der Kooperation mit der Schule, hat sich das Projekt mit "Schulpaten" aus den dritten Klassen für die zukünftigen Erstklässler bewährt. Diese Paten sind in den ersten Tagen in der Schule wichtige Bezugspersonen und geben den Erstklässlern die Sicherheit in der neuen Umgebung.
Auch die Schulbesuche mit dem Rundgang durch die Grundschule und "Schnupperunterricht" sind feste Bestandteile der Gestaltung der Übergänge.
Ein großes Ereignis im letzten Kindergartenjahr bilden immer wieder die Übernachtung und Abschlussfeier, die den Zusammenhalt der Kinder fördern.